Ars docendi 15/2023
Premessa – Vorwort – Foreword [Adami]
Die Juninummer widmet sich der Frage nach der Breite und dem großen Umfang des Lateinunterrichts. Viele Universitäten und Verlage haben sich schon längst auf den Weg gemacht und bieten zahlreiche Impulse für einen Unterricht, der natürlich auch weiterhin der lateinischen Sprache und Sprachstrukturen sowie Texten gewidmet ist, der aber auch den zentralen Kulturbereich immer mehr erweitert.
Die Beiträge in der Juninummer widmen sich diesen Möglichkeiten, ausgehend von ganz unterschiedlichen Perspektiven:
der Rezeption antiker Texte (der Beitrag ist der dritte und letzte eines größeren Vorhabens, nämlich die „Antigone“, im Besonderen den Chor, in unterschiedlichen Rezeptions- und Interpretationsaspekten zu erfassen), der Geschichte/Archäologie, der Bildenden Kunst, der Anthropologie sowie der Rhetorik und der Übertragung alter Texte in die Sprache von heute.
Es sind spannende Ansätze, die ich unseren Leser*innen ans Herz legen möchte. Der Latein- und Griechischunterricht muss sich wie alle anderen Unterrichtsbereiche auch regelmäßig hinterfragen und mit der Gesellschaft von heute und ihren Anforderungen mitwachsen. Das halte ich für einen sehr spannenden Ansatz, für die Forschung, aber auch für die Schule, die ja den Schülern und ihren Lebenserfordernissen am nächsten ist.
Diese Juninummer soll anregen, die vielfältigen Vernetzungen nicht nur selbst zu sehen, sondern sie auch im Unterricht einzusetzen, für unsere Schüler*innen, die Latein Stunde für Stunde immer wieder „entdecken“ sollen. Erproben Sie, was diese Vernetzungen auch didaktisch alles ermöglichen!
Und vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang auch noch auf ein weiteres Phänomen verweisen. Immer mehr Museen und Universitäten bemühen sich, Antike sicht-, fass- und v.a. hörbarer zu machen. Ich möchte in diesem Zusammenhang nur auf 2 Beispiele aufmerksam machen: Dionysos - göttlich berauscht Antike Hören Museums-Podcast (anchor.fm)– aus der Reihe „Antike hören – Museums-Podcast“ der Staatlichen Antikensammlungen und Glypothek München; und Der Grüne Caesar • SFB 980 „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit" (sfb-episteme.de) („Der Grüne Caesar“ aus der Reihe Hinter den Dingen. 5000 Jahre Wissensgeschichte zum Mitnehmen und Nachhören. Eine Produktion des Projekts „Schauräume des Wissenstransfers“ des Sonderforschungsbereichs „Episteme Bewegung“ an der Freien Universität Berlin).
Hören Sie, vergleichen Sie und lassen Sie sich inspirieren!
Martina Adami